Die gebrochenen Schriften unterscheiden zwischen zwei Varianten des
Buchstaben »s«. Das lange s (»s«) kann nur am
Wortanfang und im Wort erscheinen. Am Silben- oder Wortende wird das
runde »s« ( $ ) ( oder Schluss-$
) geschrieben. Deshalb muss in Muskel, Donnerstag oder Arabeske ein
rundes s stehen, ebenso wie vor k innerhalb einiger
eingedeutschter Wörter: brüsk, grotesk, Kiosk, Obelisk.
brü$kbrüsk,
grote$kgrotesk,
Kio$kKiosk,
Obeli$kObelisk
Das „lange s “ steht sonst fast überall,
insbesondere am Silbenanfang (auch vor k) und immer bei »sch« (schsch),
wenn dies den einheitlichen Laut sch bedeutet, und bei »sp«
spsp, »ss«
ssss und
»st« stst
innerhalb eines einfachen, nicht zusammengesetzten Worts. Als Ausnahme
von der Regel steht »s« »s« auch, wenn die
Silbentrennung nach dem »s« ( s ) erfolgt
(Knos-pe, Was-ser, fas-ten -
Knos-peKnos-pe,
Was-serWas-ser,
fas-tenfas-ten).
Diese Unterscheidung kann bisweilen sogar die Wortbedeutung klarer machen:
„WachstubeWach-stube“
wäre also eine Wach-stube, „Wach$tubeWachs-tube“
eine Wachs-tube.
Es können nie zwei runde s aufeinanderfolgen. Sollten am Wortende
zwei s aufeinanderfolgen, müssten sie in Fraktur deswegen als
$s gesetzt werden. Heyse, der Entwickler der Heyseschen
ß-Schreibung („dass“, „muss“, „Fluss“) selbst schrieb am Ende eines
Wortes oder einer Silbe s$ (
Mes$ergebni$Messergebnis,
das$dass )
und hatte dafür sogar eigene Ligaturen. Für den heutigen Fraktursatz
empfiehlt unter anderem der (reformierte) Duden ebenfalls, „Fas$Fass“
statt „Faß“ zu setzen. Wortzusammensetzungen, die in Antiqua sss
enthalten würden, wären in Fraktur also mit s$s
zu setzen, etwa bei „Flus$schifffahrtFlussschifffahrt“
oder „Nus$schokoladeNussschokolade“.
Quelle: Der Text stammt aus Wikipedia, besser hätten wir es auch nicht erklären können.